Da sind sieendlich
Mein Körper weckt mich, da der Wohnwagen über Nacht auf die Außentemperatur von -11 Grad abgekühlt ist. Meine Nase friert, der Rest ist gut verpackt.
Als ich Anstalten mache mich aus den vielen Lagen Decken zu wühlen, höre ich ein genervtes Stöhnen. Rocky möchte noch schlafen.
Als ich die Decken wegschiebe, streckt er sich genüsslich, alle Viere von sich gestreckt.
Das Frühstück lassen wir aus, denn ohne die Decken kühlen wir schnell aus.
Also ruckzuck alles verstauen, das Auto anschmeißen und wieder los auf die Straße.
Der Anblick der Polarlichter gestern ist noch fest in meinem Kopf, was ein Erlebnis.
Mit diesen positiven Gefühlen und einer frischen Flasche Cola Light geht es für uns nach einer kleinen Pipi-Runde sofort los.
Stundenlang kommen wir an keinem Haus vorbei, Menschen habe ich länger schon nicht mehr ohne Auto gesehen.
Irgendwann kommt mir mal wieder ein Auto entgegen, mit ständiger Lichthupe und deutlich auf der Bremse.
Nanu, denke ich, schleift der Wohnwagen etwa quer hinter mir her?
100 Meter weiter sehe ich, was los ist. Drei Rentiere schlendern tiefenentspannt über die Straße. Gestern Polarlichter und heute Rentiere?
Ich werde verrückt!
In meiner Begeisterung halte ich mit Warmblinker, schnappe mir Elli und beginne diese wunderbaren Tiere zu fotografieren.
Mit viel Respekt robbe ich mich langsam vorwärts um sie nicht zu stören und fotografiere weiter.
Nach nur zwei Minuten sind sie über das Feld wieder verschwunden.
Was ein Erlebnis, diese Reise hat sich lange Zeit gelassen mit Highlights, aber mittlerweile reiht sich ein Erlebnis ans Nächste.
Ich liebe Schweden und freue mich in wenigen Tagen Norwegen kennenzulernen.
Nun stehe ich wieder auf einem großen Parkplatz bei -17 Grad in Jokkmokk und knabber schwedisches Studentenfutter und trinke schwedisches Bier, das ein wenig nach Kümmel schmeckt.
Rocky ist schon längst in der Traumwelt, wartet bis Herrchen ihn in den Wohnwagen bringt und die obligatorische Beinlücke zum Einrollen bereit ist.
Nachdem der Tank vorhin auf Reserve stand und ich das Ding randvoll gefüllt habe, habe ich mich mit Cola, Bier und Knabberzeug im Supermarkt eingedeckt.
Beim Betreten bin ich fast vom Glauben abgefallen.
Tagelang habe ich so gut wie keinen Menschen gesehen und auf einmal trete ich in einen Supermarkt, der voll mit Mädels zwischen 20 und 30 ist.
Während ich völlig verstört meinen Kram in den Korb packe, verwickle ich zwei Mädels in ein Gespräch.
Es sind Deutsche, die in Oslo studieren und auf einer Lapplandtour mit dem Bus sind.
Sie erzählten mir ein wenig verstört, dass der Busfahrer heute ein Rentier überfahren hat und einfach weitergefahren ist. Das wäre hier wohl normal.
Sie baten um ein paar Tipps wie sie Polarlichter fotografieren können und dann ging es auch schon ans Verabschieden.
Vielleicht bleibe ich morgen den Tag einfach hier.
Gute Nacht und bis morgen.
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Weitere Bilder findest du hier
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7 Comments
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Wenn du die beiden, morgen noch siehst grüß sie mal unbekannterweise von mir ????
Bin echt gespannt wie es weiter geht ????
Hi Kevin,
ich musste jetzt erst einmal googlen wo Jokkmokk ist … wow, jetzt fängt dann wohl der Norden richtig an ????
Dieser Breitengrad ist unser nächstes Ziel in 2018. Natürlich im Sommer, aber selbstverständlich nur, weil es dann mit den Spiegeleiern besser klapp ????
Vor den Straßen auf deinen Bildern hätte ich mit dem Gespann echt Respekt. Fehlt da nicht jede Kontrolle, wenn der Hänger rutscht?
Die Sache mit dem Schwitzen musste der „Alaskamann“ auch erst lernen. Die Einheimischen haben ihm eingeimpft, dass das bei der Arbeit im Freien niemals passieren darf. Nasse Klamotten sind bei den Temperaturen der fast schon sichere Tod.
Viel Spaß mit den Studentinnen und immer schön auf der Straße bleiben!!!
Viele Grüße
Mark
Moin Mark,
der Norden fängt an… Die Temperaturen werden fast warm, aktuell nur -12 Grad, dafür legt die Naturgewalt jetzt richtig zu, Schneestürme ohne Ende ????
Als Urlaub ist im Sommer definitv sinnvoller!
Das Fahren geht sehr gut, bevor so ein Wohnwagen ausbricht muss schon viel passieren. Zuerst bricht immer das Auto aus und wenn man es dann schnell wieder unter Kontrolle bekommt, ist dem WoWa das eigentlich egal. Je tiefer die Temperaturen werden, desto entspannter ist das Fahren, weil es nicht mehr rutschig ist, es ist eine sehr trockene Kälte:)
Ja, Nässe immer vermeiden. Dann lieber einen Pulli ausziehen oder so.
Ich danke dir und bis bald 🙂
Viele Grüsse
Kevin
Hi Kevin,
toller Bericht, danke. Bin schon sehr gespannt wenn es weiter nach Norden geht. Mich interssieren auch die Fahreigenschaften bei diesem Wetter.
Es macht Lust, im nächsten Jahr mal mit dem Wohni nach Schweden oder Norwegen zu fahren. Allerdings ebenso wie der Vorposter eher in den Sommermonaten.
LG der Michi (Kuttowenka)
Moin Michi,
Danke für dein Lob ????
Die Fahreigenschaften sind zum Großteil händelbar. Solange Schnee oder festes Eis auf der Straße ist, geht das mit Gefühl und Respekt sehr gut. Nur wenn es taut oder eine frische, dünne Glatteisschicht auf der Straße ist, sollte man warten.
Im Sommer ist das bestimmt eine richtig tolle Erfahrung! Ich hoffe du verfolgst den Gedanken weiter.
LG
Kevin
Brrrrr. Minustemperaturen und Du trinkst eine kühle (eiskalte ?) Cola un Bier. Waren’s wenigstens heisse Girls im Supermarkt ? ????
Cola und Bier gehören kalt ???? das schmeckt doch sonst nicht 🙂
Zu den girls schweigt ein Gentleman und genießt 😉