Diese f*****gGrenze

Ein nerviges Bimmeln schrillt, während ich fröhlich mit Rocky durch den Schnee tobe.
Mein Wecker beendet diesen Traum und mein Tatendrang ist auf Höchstniveau.

Nur kurz eine Runde mit der Schleppleine drehen und dann wird Opa Nissan und Uropa Tabbert zum Aufbrechen fertig gemacht.
Heute geht es nach Norwegen!

Die Straßen sind tatsächlich wieder gut zu befahren und auch der Verkehr ist deutlich gestiegen auf dieser Strecke.
Rocky ist genauso aufgeregt wie ich, während wir mit gutem Tempo problemlos über die Straße fliegen.
Wer hätte gedacht, dass nach diesem Schneedisaster das Vorankommen heute so phänomenal funktioniert?
Begeistert erreichen wir die norwegische Grenze und mit Rocky´s und meinem Ausweis gehts zur Anmeldung.
Der Zöllner ist die Ruhe selbst und bewältigt die vier Meter bis zur Anmeldung mit einer Ruhe, die mich neidisch macht.

Er bemängelt einen fehlenden Stempel, der von unserer Tierärztin nicht im Ausweis vermerkt wurde. So können wir nicht einreisen.

Mein Elan bröckelt genauso schnell wie der feste Schnee, welcher beim Schließen meiner Tür von der Scheibe fällt.

Nun gut, es ist mein Fehler, mir hätte das auffallen müssen und so machen wir uns an die Lösung.

Es geht also mal wieder 140Km zurück nach Kiruna zum Tierarzt, bei welchem wir die letzten schwedischen Kronen gegen einen Stempel tauschen und mittlerweile in dunkelster Nacht wieder den Weg zur norwegischen Grenze fahren.

Das Wetter hat sich schlagartig geändert und der fallende Regen verwandelt die Straße in einen Spiegel.

Die norwegische Grenze erreichen wir heute nicht mehr, da uns zwei aufeinanderfolgende Berge ohne Zwischengefälle den Anlauf nehmen und auf diesem Eis kein Grip mehr besteht.

Wir manövrieren das Gespann im Schneckentempo rückwärts in eine Parkbucht und sage leise zu mir: „Morgen ist ein neuer Tag, da sieht alles wieder anders aus“.
Während dieser Nacht, zeigt sich das Polarlicht in außergewöhnlich deutlicher Gestalt.
Fast zwei Stunden kann ich dieses Spektakel bewundern.
Den tänzelnden Polarlichtern zuzuschauen ist wundervoll, es hat eine unglaubliche Leichtigkeit und spendet Mut für den nächsten Tag.

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