Den letzten Tagabwarten

Eine nasse Nase stupst mir ins Gesicht, während ich in die Realität zurückkehre. Komplett aus meinem Traum bin ich noch nicht wieder da, bis mir jemand ins Gesicht niest.
Ok, ich bin wach, Rocky.

Über Nacht hat es Unmengen geschneit und nach über zwei Stunden des Freischaufelns kommen wir gerade so aus der Parkbucht, auf einer 10 cm dicken Eissicht. Die hatte sich unterm Schnee versteckt und macht es uns nicht leicht Grip zu finden.

Der Tag wird sehr entspannt, da ich hier in Kiruna noch bis morgen ausharren muss, der Schnee macht die Strecke nach Norwegen für mich unbefahrbar.
Also wird zuerst das Auto vollgetankt und anschließend der Empfehlung des Schweden gefolgt.
Auf dem Parkplatz des großen Supermarktes stellen wir uns direkt neben mehrere LKWs.

Praktischer Weise kann der Proviant im Supermarkt wieder aufgefüllt werden und auch eine Toilette gibt es dort. Das wird ein ruhiger Tag.

Ein Trucker spricht mich an und wir unterhalten uns ein wenig über das Wetter, die netten Schweden und das Leben auf der Straße.
Er erzählt mir, dass für ihn das Bergauffahren mit beladenem LKW meistens gut funktioniert, wenn er nicht stehen bleibt. Das Bergabfahren ist allerdings sehr anstrengend, da es sehr schwer ist das enorme Gewicht abzubremsen.
Genau umgekehrt also als bei mir.

Mit Freunden schreibe ich abends noch sehr lange in unserer WhasApp-Gruppe und erfahre, dass es auch in Deutschland schneit. Allerdings taut der Schnee offenbar direkt wieder, ein wenig neidisch bin ich da in dem Moment schon.

Morgen geht es zur norwegischen Grenze, ich bin so gespannt auf dieses Land, dass ich kaum schlafe, im Gegensatz zu Rocky, der während dieser Reise offenbar hervorragend entspannen kann.
Es freut mich sehr für ihn und mit diesem Gedanken schließe ich meine Augen.