Lofoten!

Ein Geräusch, wie eine Schneeschaufel auf Asphalt, weckt uns auf.
Sofort fallen mir die Lofoten wieder ein, ich möchte sie unbedingt sehen. Voller Vorfreude drücke ich die Türklinke meines Wohnwagens.
Es tut sich nichts.
Nanu, okay – dann mit etwas Kraft.
Die eingefrorene Tür geht geräuschvoll auf und ich stelle fest, dass der Parkplatz mit Splitt gestreut wurde. Sogar unter das Auto und den Wohnwagen haben sie Split gestreut.

Wow, das verwundert mich, in Schweden wurde grundsätzlich gar nicht gestreut.

Rocky beendet seine Pinkelrunde und wir fahren bestens gelaunt Richtung Lofoten.
Unser Weg führt durch viele Tunnel und zwischen unzähligen Fjorden vorbei. Eine tolle Location nach der anderen offenbart sich uns.
Nachdem Schweden eher aus Straße und Wald bestand, haut mich dieser Eindruck völlig vom Hocker.

Die Straßen sind weiterhin hervorragend befahrbar und wir kommen gut voran.
Einen Tunnel nach dem anderen lassen wir hinter uns.

Es dämmert langsam und wir fahren wieder in einen Tunnel. Als wir am Ende des Tunnels rausfahren, ändert sich alles. Es ist rabenschwarz, der Schnee fällt in riesigen Flocken vom Himmel. So dicht, dass wir kaum etwas sehen können.
Das Ergebnis kommt prompt. Die nächste 12% Steigung schaffen wir nicht und wir fahren wieder rückwärts in eine Bushaltestelle. Ein deutsches Pärchen, welches dort ein Restaurant führt, sieht das und hält an.
Wir unterhalten uns eine Zeit lang und sie erzählen mir, dass sie sich zukünftig auf Walfleisch spezialisieren möchten.
Ich finde das nicht gut, behalte meine Wertung aber für mich, schließlich kenne ich die gesamten Hintergründe nicht.

Nach diesem angenehmen Gespräch flitzt Rocky an der Schleppleine von Schneehaufen zu Schneehaufen und gräbt seinen Kopf wie ein Schneeschieber in den Schnee. Er genießt sein Abenteuer sichtlich.

Voller Schnee und ausgetobt gehts dann zum Ausruhen in den Wohnwagen.
Morgen ist ein neuer Tag, morgen wird’s schon besser vorangehen, sage ich mir und wir kuscheln uns gemütlich zusammen.