Bankkonto
Bankkonto - FIAT Währung
Ein Bankkonto braucht schließlich jeder!
Oder?
Jaein.
Brauchen tut man es sicherlich nicht zwingend, aber es ist manchmal nützlich.
Für mich ist es vorrangig dafür nützlich meine Euro bei Eingang (im Bullenmarkt) in Kryptos zu investieren oder als Puffer mit extrem kurzen Zeithorizont zu parken.
Es gibt viele Banken, die Überweisungen oder Abbuchungen an/von Kryptobörsen blocken.
Solche Banken würde ich immer meiden.
Natürlich ist es verständlich, dass jemand in einer Machtposition diese auch unbedingt erhalten will, aber helfen müssen wir ihm dabei noch lange nicht.
Ich habe hier also nur Empfehlungen für dich, die Kryptofreundlich sind.
Leider habe ich mit keiner Bank (wer könnte sich nur denken warum) eine Partnerschaft eingehen können. Trotzdem habe ich den obligatorischen Freunde-werben-Freunde Bonuslink, mit dem ihr mich unterstützen könnt.
Die Fidorbank ist die kryptofreundlichste Bank Deutschlands und genauso wie N26 als volldigitale Bank zu sehen. Auch hier gilt das Motto „Sei deine eigene Bank“.
Die Fidorbank arbeitet sehr eng mit den größten Kryptobörsen zusammen, sodass Echtzeitüberweisungen auch an Wochenenden schnell und unkompliziert getätigt werden können. Auch die Fidorbank hat eine Banklizenz und bietet ein P-Konto an.
N26 ist eine Neobank, die meines Erachtens nach sehr liberal gestartet und mittlerweile durch den Kauf durch die Allianz in der Realität angekommen ist.
Trotz einigen Nachteilen dadurch, haben wir hier eine Vollregulierte deutsche Bank, die auf der Pflicht-Seite genauso zu funktionieren hat, wie eine normale Bank, aber auf der Kann-Seite noch etwas mehr bietet.
N26 lehnt sich bei der Bedienung ein wenig an Kryptos an. Sei dein eigener Banker. Du kannst also wirklich alles, von jeglichem Tageslimit bis neue Karten oder Adressen selbst ändern und benötigst dafür keinen Support oder Kontakt zu einem Mitarbeiter von N26.
Der Nachteil ist, dass N26 das auch weiß und daher sind die Mitarbeiter zwar relativ gut besetzt, aber im Chat sehr inkompetent meiner Meinung nach.
N26 bietet verschiedene Kontomodelle an. Ob sie noch ein kostenfreies anbieten, weiß ich nicht.
Ich nutze es grds. auch nur als Durchgangspunkt zu meinen Brokern und für Dienstleister, die keine Kreiditkartenzahlungen akzeptieren.
Trotzdem ist N26 meiner Meinung nach aktuell der beste Kompromiss und auch die beste „konventionelle“ Bank, die ich erfahren durfte.
Übrigens bringt die Banklizenz von N26 auch mit, dass sie ein P-Konto anbieten müssen, was in Verbindung mit Kryptowährungen natürlich großartige Positionen ggü. dem Gläubiger ermöglichen kann.
Innhavet
Wann geht's
weiter
Ziemlich zermürbt und ein wenig wütend auf die warmen Temperaturen verlieren wir gar keine große Zeit diesen Morgen.
Zähneputzen, Futter, Pipirunde und Steigung in Angriff nehmen.
Der dritte Versuch ist unser und wir fahren eine Zeitlang auf dieser nassen Eisschicht.
Mittlerweile geht es alle paar Kilometer höher ins Gebirge und wir brauchen immer mehr Anläufe für die jeweiligen Steigungen.
Bis 19:00 Uhr besteht der Tag fast ausschließlich aus Rückwärtsfahren und Anlauf holen.
So wird das nichts, also verlegen wir die Route auf einen Fährhafen, um die nächsten Gebirge zu umgehen.
Die Straße ist mittlerweile nicht mehr zu sehen und die Schneeschicht reicht fast 40 cm hoch.
Zeitgleich fällt mein ABS aus und mir wird die Sache zu heiß.
Über den norwegischen ADAC werde ich nach Innhavet geleitet und der Fahrer erzählt mir, dass er heute schon unzählige norwegischen Autos aus der Patsche helfen musste.
Es ist Highlife und keine Zeit für Pause.
Als ich auf einen freien Stellplatz an einer Tankstelle fahre, biegt ein LKW neben mir ab und transportiert einen völlig demolierten Audi A3.
Am Stellplatz gibt es einen Frischwaseranschluss und ich kann meinen Vorrat wieder auffüllen.
Außerdem schmeiße ich den Herd an und koche mir Rührei und Semmelknödel. Herrlich.
Während ich aus dem Fenster schaue, sehe ich einen Menschen auf dem Parkplatz im Schnee liegen, der sich nicht bewegt.
Es sind zwar nur zwischen -1 und -4 Grad hier, aber erfrieren kann man so trotzdem.
Als ich ihm aufhelfe, merke ich die extreme Alkoholisierung und biete Hilfe an.
Er lehnt ab, sagt „I´m going home“ und torkelt weiter.
Die nächsten Stunden schaue ich immer mal wieder, ob er irgendwo liegt, er scheint es aber geschafft zu haben.
Morgen werden wir mal schauen, dass wir Richtung Mo i Rana fahren und vorher wieder über die schwedische Grenze fahren.
Das Wetter macht hier einen Strich durch meine Rechnung, Norwegen komplett zu durchfahren.
Dann leben wir damit und freuen uns, dass wir zwei tolle Tage auf den Lofoten hatten und Rocky ganz oft mit langer Schleppleine die Umgebung erkunden durfte.
Bei diesen Wetterverhältnissen bräuchten wir in Norwegen noch Wochen, also vernünftig sein und Route anpassen. Schweden, ich bin bald wieder da (hoffe ich ).
Narvik
Here I am
Etwas gezeichnet von den letzten Tagen quäle ich mich aus dem Bett und es folgt die tägliche Morgenroutine.
Die Wetterverhältnisse haben Muskelkater und ein wenig schlechte Laune hinterlassen.
Die Temperaturen liegen nur noch um den Gefrierpunkt und es schneit durchgehend.
Keine guten Voraussetzungen für mein Vorhaben, allerdings muss ich da durch.
Durch meinen späten Start, bin ich nur kurz auf der Straße gewesen, bevor es dunkel wurde.
Ein Stopp an der tollen Tankstelle mit Dusche verleitet mich zum Kauf eines Lofoten Fiskeburgers.
Es ist zwar alles sehr teuer hier, dafür wird das Essen aber wirklich liebevoll hergerichtet und schmeckt hervorragend.
Nach der Stärkung überlege ich, ob die spiegelglatten Straßen es zulassen, dass ich im Dunkeln weiterfahre.
Aufgrund der wenigen Strecke, die ich seit Tagen machen konnte, entschließe ich mich in den sauren Apfel zu beißen und fahre weiter.
In Narvik spiegelt die Straße noch schlimmer und es gibt nicht einmal mehr festgefahrene Schneespuren und ich beschließe die nächste große Steigung morgen in Angriff zu nehmen mit klarem Kopf und ausgeruht.
Genervt und abgekämpft geht es ins Bett, nach ein wenig Rumgealber mit Rocky wird direkt geschlafen.
Zurück nach Lodingen
Und wieder
Rückwärts
Der Verkehrslärm weckt mich etwas grob und ein wenig enttäuscht sehe ich, dass das Wetter nicht besser geworden ist.
Rückwärts fahren wir um die Bushaltestelle, um beim Anfahren den Vorteil vom Gefälle nutzen zu können.
Immer noch schneit es und geräumt wurden nur einige wenige Abschnitte.
Der Weg zurück nach Lodingen gestaltet sich also entsprechend anstrengend.
Wieder werde ich von der tollen Landschaft belohnt und ein kurzer Stopp zum Geld abheben ist auch drin.
Viel Anstrengung und wenig Grip begleitet mich auf dem Weg nach Lodingen und ich beschließe wieder am Fährhafen zu schlafen.
Das Wetter wird eher schlechter als besser, trotzdem ist die Stimmung gut. Es wurde die letzten Tage viel fotografiert und gefilmt, das Wetter wird schon noch entgegenkommen, denke ich.
Die tollen Eindrücke feiere ich mit einem Sixer Bier für 10€ und Rocky mit einem weiteren Schweineohr.
Langsam wünsche ich mir wieder Erlebnisse, die nicht mit den Straßenverhältnissen und dem Wetter zu tun haben.
Was noch kommen wird, weiß ich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Lofoten
Lofoten!
Ein Geräusch, wie eine Schneeschaufel auf Asphalt, weckt uns auf.
Sofort fallen mir die Lofoten wieder ein, ich möchte sie unbedingt sehen. Voller Vorfreude drücke ich die Türklinke meines Wohnwagens.
Es tut sich nichts.
Nanu, okay – dann mit etwas Kraft.
Die eingefrorene Tür geht geräuschvoll auf und ich stelle fest, dass der Parkplatz mit Splitt gestreut wurde. Sogar unter das Auto und den Wohnwagen haben sie Split gestreut.
Wow, das verwundert mich, in Schweden wurde grundsätzlich gar nicht gestreut.
Rocky beendet seine Pinkelrunde und wir fahren bestens gelaunt Richtung Lofoten.
Unser Weg führt durch viele Tunnel und zwischen unzähligen Fjorden vorbei. Eine tolle Location nach der anderen offenbart sich uns.
Nachdem Schweden eher aus Straße und Wald bestand, haut mich dieser Eindruck völlig vom Hocker.
Die Straßen sind weiterhin hervorragend befahrbar und wir kommen gut voran.
Einen Tunnel nach dem anderen lassen wir hinter uns.
Es dämmert langsam und wir fahren wieder in einen Tunnel. Als wir am Ende des Tunnels rausfahren, ändert sich alles. Es ist rabenschwarz, der Schnee fällt in riesigen Flocken vom Himmel. So dicht, dass wir kaum etwas sehen können.
Das Ergebnis kommt prompt. Die nächste 12% Steigung schaffen wir nicht und wir fahren wieder rückwärts in eine Bushaltestelle. Ein deutsches Pärchen, welches dort ein Restaurant führt, sieht das und hält an.
Wir unterhalten uns eine Zeit lang und sie erzählen mir, dass sie sich zukünftig auf Walfleisch spezialisieren möchten.
Ich finde das nicht gut, behalte meine Wertung aber für mich, schließlich kenne ich die gesamten Hintergründe nicht.
Nach diesem angenehmen Gespräch flitzt Rocky an der Schleppleine von Schneehaufen zu Schneehaufen und gräbt seinen Kopf wie ein Schneeschieber in den Schnee. Er genießt sein Abenteuer sichtlich.
Voller Schnee und ausgetobt gehts dann zum Ausruhen in den Wohnwagen.
Morgen ist ein neuer Tag, morgen wird’s schon besser vorangehen, sage ich mir und wir kuscheln uns gemütlich zusammen.
Norwegen
Hallo Norge
Das Vorbeifahren eines LKWs reißt mich aus meinem leichten Schlaf und ich kraule Rocky vorsichtig aus dem Seinen.
Heute soll der vierte Versuch stattfinden nach Norwegen zu gelangen.
Es ist 09:30 Uhr und wir holen mit unserem Gespann Anlauf, über Nacht sind die Straßen komplett zugefroren, sodass wir mit ein Wenig Mühe (mal wieder) die Steigung bezwingen und die letzten Kilometer nach Norwegen sind zwar schwierig, aber möglich.
An der Grenze unterziehe ich mich einem kurzem Interview und darf dann mit Rocky endlich in dieses Land, welches ich so gern sehen möchte.
Direkt nach dem Überqueren ändert sich alles, die Straßen sind hervorragend befahrbar, überall sind Berge und Gewässer. Unglaublich.
Wir kommen so gut voran, dass wir in Narvik Geld wechseln, das Auto volltanken und weiter Richtung Lofoten fahren.
Seit Wochen habe ich mir diese Straßenverhältnisse gewünscht, wir haben überall hervorragend Grip und trotz hoher Steigungen, fahren wir zwischen wunderschönen Fjorden durch.
An einer großen Tankstelle genieße ich eine heiße Dusche und fülle den Kaffeebecher nach.
Wegen des tollen Vorankommens fahren wir auch im Dunkeln noch, ein Schild deutet plötzlich einen Bergpass an, Busse und LKWs müssen Schneeketten anlegen.
Ach du scheiße, denke ich. Zum Wenden ist es zu spät, also wird Anlauf geholt und ohne auch nur einmal den Grip zu verlieren, kommen wir oben an.
Mein Glück möchte ich nicht überstrapazieren, vor dem nächsten Bergpass biege ich ab und komme in Lodingen an.
Ein Parkplatz an einer Fährstelle, umgeben von einem großen Supermarkt und einer Tankstelle, empfängt uns hier.
Im Supermarkt werden zur Feier des Tages alle Zutaten für Fiskeburger gekauft und Rocky bekommt ein ganz eklig riechendes Schweineohr.
Nach den tollen Eindrücken und dem Problemlosen Vorankommen gehen wir breit Grinsend ins Bett und freuen uns auf morgen.
Norwegische Grenze Versuch 2 & 3
Diese f*****g
Grenze
Ein nerviges Bimmeln schrillt, während ich fröhlich mit Rocky durch den Schnee tobe.
Mein Wecker beendet diesen Traum und mein Tatendrang ist auf Höchstniveau.
Nur kurz eine Runde mit der Schleppleine drehen und dann wird Opa Nissan und Uropa Tabbert zum Aufbrechen fertig gemacht.
Heute geht es nach Norwegen!
Die Straßen sind tatsächlich wieder gut zu befahren und auch der Verkehr ist deutlich gestiegen auf dieser Strecke.
Rocky ist genauso aufgeregt wie ich, während wir mit gutem Tempo problemlos über die Straße fliegen.
Wer hätte gedacht, dass nach diesem Schneedisaster das Vorankommen heute so phänomenal funktioniert?
Begeistert erreichen wir die norwegische Grenze und mit Rocky´s und meinem Ausweis gehts zur Anmeldung.
Der Zöllner ist die Ruhe selbst und bewältigt die vier Meter bis zur Anmeldung mit einer Ruhe, die mich neidisch macht.
Er bemängelt einen fehlenden Stempel, der von unserer Tierärztin nicht im Ausweis vermerkt wurde. So können wir nicht einreisen.
Mein Elan bröckelt genauso schnell wie der feste Schnee, welcher beim Schließen meiner Tür von der Scheibe fällt.
Nun gut, es ist mein Fehler, mir hätte das auffallen müssen und so machen wir uns an die Lösung.
Es geht also mal wieder 140Km zurück nach Kiruna zum Tierarzt, bei welchem wir die letzten schwedischen Kronen gegen einen Stempel tauschen und mittlerweile in dunkelster Nacht wieder den Weg zur norwegischen Grenze fahren.
Das Wetter hat sich schlagartig geändert und der fallende Regen verwandelt die Straße in einen Spiegel.
Die norwegische Grenze erreichen wir heute nicht mehr, da uns zwei aufeinanderfolgende Berge ohne Zwischengefälle den Anlauf nehmen und auf diesem Eis kein Grip mehr besteht.
Wir manövrieren das Gespann im Schneckentempo rückwärts in eine Parkbucht und sage leise zu mir: „Morgen ist ein neuer Tag, da sieht alles wieder anders aus“.
Während dieser Nacht, zeigt sich das Polarlicht in außergewöhnlich deutlicher Gestalt.
Fast zwei Stunden kann ich dieses Spektakel bewundern.
Den tänzelnden Polarlichtern zuzuschauen ist wundervoll, es hat eine unglaubliche Leichtigkeit und spendet Mut für den nächsten Tag.
Der letzte Tag des Wartens
Den letzten Tag
abwarten
Eine nasse Nase stupst mir ins Gesicht, während ich in die Realität zurückkehre. Komplett aus meinem Traum bin ich noch nicht wieder da, bis mir jemand ins Gesicht niest.
Ok, ich bin wach, Rocky.
Über Nacht hat es Unmengen geschneit und nach über zwei Stunden des Freischaufelns kommen wir gerade so aus der Parkbucht, auf einer 10 cm dicken Eissicht. Die hatte sich unterm Schnee versteckt und macht es uns nicht leicht Grip zu finden.
Der Tag wird sehr entspannt, da ich hier in Kiruna noch bis morgen ausharren muss, der Schnee macht die Strecke nach Norwegen für mich unbefahrbar.
Also wird zuerst das Auto vollgetankt und anschließend der Empfehlung des Schweden gefolgt.
Auf dem Parkplatz des großen Supermarktes stellen wir uns direkt neben mehrere LKWs.
Praktischer Weise kann der Proviant im Supermarkt wieder aufgefüllt werden und auch eine Toilette gibt es dort. Das wird ein ruhiger Tag.
Ein Trucker spricht mich an und wir unterhalten uns ein wenig über das Wetter, die netten Schweden und das Leben auf der Straße.
Er erzählt mir, dass für ihn das Bergauffahren mit beladenem LKW meistens gut funktioniert, wenn er nicht stehen bleibt. Das Bergabfahren ist allerdings sehr anstrengend, da es sehr schwer ist das enorme Gewicht abzubremsen.
Genau umgekehrt also als bei mir.
Mit Freunden schreibe ich abends noch sehr lange in unserer WhasApp-Gruppe und erfahre, dass es auch in Deutschland schneit. Allerdings taut der Schnee offenbar direkt wieder, ein wenig neidisch bin ich da in dem Moment schon.
Morgen geht es zur norwegischen Grenze, ich bin so gespannt auf dieses Land, dass ich kaum schlafe, im Gegensatz zu Rocky, der während dieser Reise offenbar hervorragend entspannen kann.
Es freut mich sehr für ihn und mit diesem Gedanken schließe ich meine Augen.
Schneesturm abwarten
Abwarten und Cola
trinken
Eine große Parkbucht an der Hauptstraße, ganz weiß von all dem Schnee und irgendwo zwischen diesem weißen Teppich leuchtet eine hellweiße Lampe.
Kratzgeräusche von Metall auf Asphalt durchbrechen die pfeifenden Windgeräusche, während ich die Schneeschaufel um mein Auto bewege.
Kiruna ist weiß und die Straße ist eine verschneite Schneise in kniehohem Schnee.
Damit das Auto nicht im Schnee verschwindet, wird alle zwei Stunden drumherumgeschippt, so habe ich das Gefühl etwas zu tun.
Während der Warterei genieße ich eine Dose Carlsberg und frage mich, ob der Weg nach Norwegen tatsächlich ab übermorgen befahrbar ist.
Eine Packung Kartoffelsalat sorgt für einen gefüllten Magen und ein wenig innerer Zufriedenheit.
Rocky hat es sich auf meinem Schoß gemütlich gemacht und ist so tiefenentspannt, dass fast keine Körperspannung mehr vorhanden ist.
Bloß nicht bewegen.
Jedenfalls bis zum nächsten Schneeschieben.
Während ich gerade obligatorisch das Auto freischippe, hält ein Schwede neben mir und rät mir, lieber auf dem Parkplatz des großen Einkaufszentrums zu parken, da der Schnee so hoch ist, dass es schwer werden würde morgen wieder aus der Parkbucht zu fahren.
Wie Recht er hatte.
Die Folgen des Schneesturmes
Ich mag kein
Weiß
Es ist morgen und bei der morgendlichen Pipi-Runde bemerken wir, dass mittlerweile 4 weitere LKWs in der Parkbucht stehen.
Das ist ungewöhnlich, denn das ist erst das zweite Mal auf meiner Reise, dass ein LKW hält, obwohl bereits ein Auto auf dem Parkplatz steht. Und nun so viele auf einmal?
Außer ein Räumfahrzeug ist so gut wie kein Verkehr mehr auf der Straße. Das Auto ist eingeschneit und die Straße ist kaum noch zu sehen.
So wird das nichts!
Ich entschließe mich zurück in den nächsten Ort (Kiruna) zu fahren, um dort abzuwarten bis sich die Wetterlage entspannt.
Jede Parkbucht, an der ich vorbeifahre ist belegt. Was ist denn hier los?
Auf Pulverschnee und Glatteis graben wir uns nach und nach vorwärts, bis eine heftige Steigung uns zum Stillstand bringt.
Das kenne ich ja schon, während ich also mit meiner Schneeschaufel Stück für Stück die Straße freiräume, bieten mir zwei Autos an, mich zwei Berge hochzuziehen.
Rocky ist überhaupt nicht begeistert, dass Herrchen und andere Menschen da mit einem Seil am Auto hantieren, aber der beruhigt sich schnell wieder.
Nachdem ich zwei krasse Berge hochgezogen wurde und mir „good Luck“ gewünscht wurde, quälen wir die alte Kiste im dritten Gang mit mittlerer Drehzahl die weiteren Steigungen hoch. Bremsen würde zum erneuten Feststecken führen, also Zähne zusammenbeißen und einen Kompromiss aus Ausbrechen und Drehzahl finden.
Eine Stunde geht das so, bis langsam wieder Straße und am Horizont die Stadt zu sehen ist.
Der erste Stopp gehört jetzt der Tankstelle und nach dem Aussteigen spricht mich ein netter Schwede an, ob wir auf einem Campingtripp wären.
Ich erkenne die Ironie und wir beide lachen über dieses ungewöhnliche Vorhaben.
Er erzählt mir noch, dass ich bis Montag warten solle, da wäre der Sturm vorbei und die Straßen bis auf 15-20 Kilometer entspannt zu fahren.
Die Idee gefällt mir und der Plan wird forciert.
Wir haben jetzt also zwei Tage um ein wenig Ordnung zu schaffen und etwas zu arbeiten.
Sollte auch Montag kein Vorankommen sein, werde ich dann einen südlicheren Weg nach Norwegen suchen und Tromsö auslassen.
Das wäre schade, aber wenn die Natur meiner Ausrüstung Grenzen setzt, dann ist mir die Sicherheit von uns und anderen Verkehrsteilnehmern wichtiger.
Während ich jetzt genüsslich diesen Text schreibe und meinen Kaffee schlürfe, bellt Rocky gedämpft im Schlaf böse Rentiere an.
Zeitlich sind wir ganz gut dabei, die Hälfte der Strecke ist geschafft, unsere Reisezeit aber noch ein paar Tage vor der Halbzeit.
Ein wenig kann ich also entspannen und ein paar Pläne für die nächsten Tage machen.
Mir wurde als Feedback gegeben doch einmal einen ganzen Tag zu filmen, um einen Einblick von so einem Tagesablauf zu bekommen.
Daran werde ich mich morgen einmal ausprobieren, auch wenn wir nicht viel fahren werden.
Frostige Grüße aus dem dunklen Kiruna 🙂