Internet

Wie bleibe ich unabhängig online?

Ob du nun Influenzer bist und Internet für deine Werbeposts benötigst, du über Internet TV/YouTube oder Filme schaust oder einfach nur Remote mit deinem PC arbeitest.

Für all das brauchst du stabiles und zuverlässiges Internet. Es ist dein Tor zur Außenwelt, deine Schnittstelle zum Geldsystem und dein Lexikon bei Problemen.

Wie bei allen existenziellen Ressourcen empfehle ich immer zwei redundante Systeme.
Du solltest also im Idealfall dauerhaft zwei Anbieter zur Verfügung haben, die dich mit Internet versorgen.

Für mich habe ich eine Kombination entdeckt, welche perfekt auf mich zugeschnitten ist.

Unlimited LTE und Starlink.
Beide Systeme sind unabhängig voneinander. Sowohl vom Anbieter als auch von der zugrunde liegenden Technik, was die Abhängigkeit nochmals reduziert.

Aber ist Starlink nicht schweine teuer?
Jein.
Genaugenommen, empfinde ich Starlink schon beinahe als sehr günstig.

Schauen wir uns das mal genauer an:

Du zahlst einmalig 650$ für die Hardware und buchst dann nach Bedarf einen Monat Internet für je 130$.

Die Hardwarekosten sind erst einmal ordentlich. Hast du allerdings intelligent deine PV Anlage, deinen MPPT Regler, Ladebooster, Batterie etc. gewählt, hast du mindestens 1.000€ dadurch bis jetzt gespart.

Es ist also genug Geld übrig für Starlink.

Starlink RV

www.starlink.com

Starlink RV für maximale Flexibilität.

Die reinen Verbindungskosten sind moderat, dafür dass es nicht an EU-Roaming gebunden ist und schon gar nicht an den Netzausbau.

Du kannst also in einer Bucht überwintern, in der es null Empfang gibt und von dort weiter deinem online Tagesablauf nachgehen.

Unlimited LTE bei der Telekom oder Vodafone liegen auch schon nahe im Bereich 100€. Der Unterschied ist also marginal.

Freenet Funk unlimted LTE

www.freenet-funk.de

Freenet Funk unlimited LTE für 30€ im Monat ohne Vertragslaufzeit.

Wahrscheinlich die eierlegende Wollmilchsau unter den unlimited LTE Anbietern. Es gibt absolut keine Volumenbegrenzung, ich selbst verbrauche mehrere Terrabyte pro Monat seit 4 Jahren. Es gab sehr wenige technische Störungen, die nie länger als 48 Stunden gedauert haben. Eine Preiserhöhung gab es in 4 Jahren nie und die Geschwindigkeit ist bisher immer ausreichend für aufwendige Streams (selbst streamen auf twitch, aber auch 4k Streaming bei Netflix).
Im EU Ausland gibt es aber nur 1GB pro Tag.

Freiheit kann man jemandem zwar lassen, aber nicht geben.

— Friedrich von Schiller


Kurzurlaub vor den großen Herausforderungen

Kurzurlaub

Hörbar tropft von den Eiszapfen das Wasser auf den Boden.
Der Wohnwagen aus Eis sieht langsam wieder aus wie ein fast 40 Jahre alter, fast kaputter Tabbert.

Bei +3°C ordnen wir ein wenig unsere Gedanken und auch die Pfandflaschen, die sich die letzte Woche angesammelt haben.
Rückblickend war die Landschaft bis vor wenigen Tagen recht einseitig, dafür blüht Schweden aber jetzt so richtig auf.
Da Forex, die bekannteste Wechselstube in Schweden, morgen (heute) geschlossen hat, bleibt das Auto morgen stehen.

Der Tank steht auf 3/4 und da eine meiner Challenges das Verzichten auf Plastikgeld darstellt, brauchen wir Kronen um Tanken zu können (das Tankstellennetz „bemannd“ ist extrem dünn).

Rocky genießt

Letzte Nacht

Rocky genießt die Motoreizung und steckt in gewohnter Manier alle Viere in die Luft, während er auf meinem Beifahrersitz träumend Schneehasen jagt.
Anders als erwartet liebt er seinen Tarnmantel wie verrückt beim Erkunden der Schneehügel.
Manchmal wundert er sich ein wenig über das Eis, über das er läuft.
Als Welpe habe ich ihn zwar nie gesehen, aber genauso stelle ich ihn mir an seinen ersten Tagen vor (tapsend und etwas unbeholfen).

Die letzte Nacht haben wir auf einem freien Wohnwagenstellplatz verbracht, der gegenüber ein total sauberes und gut ausgestattetes Toilettenhäuschen hatte.
Zwar hatten wir -9°C in der Nacht, dafür hatten wir aber unendlich viel warmes Wasser und haben mit Alufolie Zugstellen am Wohnwagen abgedichtet.

Dadurch, mit gewohnt vielen Decken und meiner Ausrüstung von First B haben wir trotz der Temperatur nur die ersten paar Stunden die Heizung benutzt. Den Großteil der Nacht haben wir entspannt ohne Heizung verbracht.

Auch kleine Schritte führen zum Ziel

Kurzurlaub vor den großen Herausforderungen

Der Luxus von Plusgraden wird wohl der letzte auf dieser Tour sein, denn ab Montag geht es in Richtung der zweistelligen Minusgrade.
Die Gasflaschen sind immer noch nahezu randvoll, der Generator wartet sehnsüchtig auf seinen zweiten Einsatz und der Petroleumofen hat sich gerade erst eingelaufen.

Alles ist gewappnet für diese Temperaturen also kann die Jagd nach den Polarlichtern weitergehen.

Zwar ist erst ca eine Woche um, aber das Wirtschaften mit den Rohstoffen funktioniert deutlich sparsamer als erwartet (abgesehen vom Benzin).
Gut so, denn die großen Herausforderungen liegen noch vor uns!

Die ganze Ruhe lässt mir viel Zeit für Selbstreflexion und frischen Gedanken, das gefällt mir sehr.

Die Straße ist Freund und Feind zugleich

Die Rentiere kommen näher

Auf der Fahrt ließen wir nicht nur interessante Landschaften, verrostete Autowracks und umgefallene LKWs hinter uns, sondern kommen auch den Rentieren näher.

Das merke ich daran, dass sich die Metallpfähle mit schwarzen Plastiktüten am Straßenrand häufen.
Samen, das Urvolk Lapplands, stellen diese auf um zu kennzeichnen, dass eine ihrer Rentierherde sich in der Nähe befindet.
Samen sind übrigens die einzigen, die offiziell Rentiere züchten dürfen und verkaufen unter anderem Fell und Fleisch auf lokalen Märkten.

Da ich Vegetarier-Light bin, also hin und wieder Fisch esse, werde ich von diesen Waren Abstand nehmen.
Ich hoffe trotzdem auf ein Kennenlernen mit diesen interessanten Menschen und eventuell ein paar Eindrücke ihres Lebens festhalten zu können.

Nun werden wir uns hinlegen, damit wir morgen ein wenig die Stadt erkunden oder einfach entspannt durchschlafen können.

Bis morgen auf Instagram, Facebook oder hier im Blog.

Warme Grüße aus Östersund!


Ein Zwischenstand

Ein kleiner Zwischenstand

Dröhnend düsen die Lastwagen wenige Meter neben meinem Schlafplatz vorbei. Nach jedem Passieren schaukelt die alte Blechdose, wie ein Kanu bei Wellengang, während ganz leise dicke Schneeflocken aus dem rabenschwarzen Himmel fallen.
Um nicht plattgefahren zu werden hängt meine Kopflampe mit Powerbank am hinteren Fenster, sodass man mich auch aus der Ferne schon in der Parkbucht stehen sieht.

Nach meiner Enttäuschung am Anfang der Reise, änderte sich plötzlich alles.
Wie durch einen Fingerschnipp wurde aus grauer Industrie eine weiße Winterlandschaft mit 50cm hohem Schnee.
Nicht eine Sekunde hatte ich Zeit mich vorzubereiten, drei Tage fuhr ich durch langweilige Gegenden mit milden Temperaturen, durch welche ich nicht einmal die Heizung anmachen wollte.

Kalte Füße sind lästig, besonders die eigenen.

— Wilhelm Busch

Plötzlich war es Winter.

Und dann während der Fahrt, kurz nach dem Abbiegen, war innerhalb von 10 Minuten alles weiß.
Die Berge wurden höher und der Grip stetig weniger.
Eine lustige und spannende Geschichte dazu gibt es hier.

Nachdem ich mich damit arrangiert habe, werden meine Touren kürzer und mein Tag beginnt früher. Meine Strecken lege ich nur noch am Tag zurück.
Tag bedeutet hier zwischen 10:00 Uhr und 14:00 Uhr. Zu jeder anderen Zeit ist es schwarz, nicht dunkel, schwarz!

Die beste Investition für diese Reise war tatsächlich meine Schneeschaufel, Emma.
Emma hat einen Holzstiel und eine Aluschaufel. Wir sind ein super Team.
Bei jedem Stop wird einmal ums Auto herumgeschippt, sodass Rocky und ich trockene Füße auf dem Weg zu unserem Wohnwagen haben.
Diese körperliche Anstrengung tut mir unglaublich gut. 

Es tut jeder gut, sich auf seine eigenen Beine zu stellen, diese Beine mögen sein, wie sie wollen.

— Theodor Fontane

Eingekuschelt wie ein Eskimo

Jetzt liege ich hier mit meiner Unterwäsche, Thermounterwäsche, Jogginghose + Jeans, 2 Pullis und einer Jacke im Bett unter einer Wolldeckt, einem Schlafsack und einer Bettdecke. Zwischen meinen Beinen schlummert Rocky völlig entspannt vor sich hin und träumt von seinen Ausflügen in den Schnee.
Nachdem ich im unmenschlichen Stress losgefahren bin und nur noch funktioniert habe, merke ich wie sich mein Geist nach und nach erholt und regeneriert.
Energie kehrt zurück und nach und nach werden Kreativität und ich wieder ein funktionierendes Team.
Das fühlt sich unglaublich gut an.

Freiheit kann man jemandem zwar lassen, aber nicht geben.

— Friedrich von Schiller

Gute Nacht

Sobald morgen die Schneeräumfahrzeuge vorbei sind, geht es zur nächsten großen Stadt, damit ich meinen Wasservorrat auffüllen und Geld wechseln kann. Eine Dusche würde mir auch sehr gefallen.

Gerade werde ich sehr müde, deswegen klappe ich jetzt das MacBook zu und erhole mich vom anstrengenden Tag.

Bis morgen auf Instagram, Facebook oder hier 🙂


Die Reise beginnt

Irgendwo in irgendeinem
Industriegebiet

Die Reise beginnt unspektakulärer als erwartet.
Nachdem die neuen Winterreifen für UropaWohnwagen etwas zu spät angekommen sind und ich die Hälfte meiner Überlebensutensilien noch nicht gekauft hatte, war der heutige Tag hart durchgetaktet.
Reifenwechsel, Baumarkt, KFZ-Handel, Supermarkt und so weiter.

Komischerweise sind die Kosten für dieses Projekt ein Fass ohne Boden (nein, ganz so unerwartet ist das nicht).
Kevin macht das schon!
Also habe ich einfach mal bei der Verpflegung den Rotstift angesetzt.

Eigentlich war es mehr ein Tipp Ex.

50 KG Kartoffeln
Nudeln und Konserven

Was macht dick und satt?
Richtig! – Kohlenhydrate!
Davon habe ich jetzt 50Kg an Bord, das haarige Tötungstier nennt 20Kg Futter sein Eigen.

Das wird nicht für über einen Monat halten, aber es  ist ein guter Anfang.
Nachdem ich unsere Fressalien alle ins Auto geladen habe, sah das Teil irgendwie aus wie ein hüftlahmer Hund.
Was soll´s, 500Kg Zuladung sind 500Kg Zuladung!

Da ich die letzten Tage komplett durchgezecht habe, fallen mir beim Schreiben ständig die Augen zu, der Hunger meldet knurrend Priorität an und näher betrachtet bräuchte ich wohl eher Urlaub als eine lebensgefährliche Reise, für die mich immer noch alle auslachen.

Skandinavien im Winter…
…Frontantrieb
150Ps…
…autark stehen

haha

Genau das ist es, was mich reizt!
Diese Angst anderer davor, dieses angeblich unmögliche, tödliche und dumme Projekt.
Und was fällt mir eigentlich ein, mein Abenteuer mit anderen im SocialMedia zu teilen?

Was ein Vogel ich bin!

Ist mir scheiß
EGAL

Deutschland, das Land der Waschlappen.
Alle sagen es geht nicht… Dann geht es natürlich auch nicht.

Nein, verdammt.
Ja – alle sagen es würde nicht gehen, aber irgendwann kommt einer, der das nicht weiß und macht es!

Rocky weiß das übrigens auch, denn er kuschelt sich gerade ganz dicht an mich, alle Viere von sich gestreckt, 25 Grad durch meinen Petroleumofen gefallen ihm offenbar.

Meine Vermutung ist, dass wenn du zum jetzigen Stand mein Equipment kennen würdest, du mich für Geistesgestört einstufst.
Menschen, die mich kennen sind davon ausgeschlossen, die wissen es.

Mit dem ganzen Kram könnte ich zum Polarkreis fahren!
Ach warte, das mache ich ja!

Was soll der
Käse

Käse ist super, vor allem wenn man etwas damit überbackt!
Egal was.
Achso, das meinst du anders… Ok.

Dieses Projekt ist von einem kleinen Mann aus Norddeutschland mit großen Visionen.
Es wächst, entwickelt sich und das Wichtigste: Es lebt von Euch!
Seit Wochen schreiben mich fremde Menschen, Freunde und Kunden an, welche sich nach dem aktuellen Stand erkundigen.
Wildfremde, die mich in Foren entdeckt haben, sprechen mir ihre Sympathie aus, ermutigen mich, sind mitgerissen.
Mein Ziel mit diesem Projekt ist das Inspirieren, Animieren, Motivieren und Mitreissen von Menschen.

Unglaublich, dass ich das schon geschafft habe, bevor ich UropaWohnwagen an OpaNissan angekoppelt habe.

Ich bin so stolz, so froh und so voller Energie, trotz diesem harten Jahr.

Es wird geil!

Mein Name ist Kevin Scheirich und ich lege jetzt los!